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Oct. 5th, 2015

Ich bin keineswegs ein Profi oder so. Aber irgendjemand muss über dieses Thema schreiben, und da das auf Deutsch kaum jemand bis niemand tut, bleibt es wohl an mir hängen.

Hier mal eine Auflistung der Dinge, auf die ich beim Schreiben achte, in der Reihenfolge in der sie mir einfallen:

1. Weibliche Figuren. Ein häufiges Problem in Filmen ist, dass Figuren nur dann weiblich sind, wenn sie es sein "müssen". Beispielsweise als Geliebte einer männlichen Figur. Oder als Hausfrau, Mutter, etc. Diese Art zu schreiben führt logischerweise dazu, dass weit weniger als 51% aller Figuren (was die realweltliche Verteilung wäre) weiblich sind. In manchen Fandoms hat man das Problem, dass sämtliche Canon-Figuren Männer sind (ja, Tolkien, dich meine ich). Das lässt sich am einfachsten lösen indem man ein paar Figuren eine Geschlechtsumwandlung verpasst (bietet sich imho besonders bei Tolkiens Zwergen an - wenn die Frauen auch Bärte haben, ändert sich nicht viel) oder indem man weibliche OCs erfindet. Womit ich nicht (nur) die bekannte "Mary Sue" meine, sondern auch und gerade die unzähligen Nebenfiguren.

2. Frauenfreundschaften. Freundschaften zwischen Frauen kommen in Literatur und Filmen häufig zu kurz. Ich wüsste jetzt nicht mal ein berühmtes Freundinnenpaar zu nennen wenn ich sollte. Mit Männern ist das einfacher - man denke mal an die, die mit Vorliebe geslasht werden. Ich versuche, jeder weiblichen Figur zumindest eine gute Freundin zu geben, vorzugsweise mehr. Die Frau die zu cool ist um sich mit anderen Frauen abzugeben ist einerseits ein hässliches Klischee, andererseits auch völlig unlogisch. Es gibt so viele Frauen die mit "typischen Frauenhobbys" nichts anfangen können, dass sie problemlos einen Club gründen könnten.

3. Wo wir gerade bei "Frauensachen" sind: Auch ich war mal eine der Personen, die am liebsten taffe Kriegerinnen schrieben, die den ganzen Tag kämpften und sich mit Männern im Dreck wälzten, statt zuhause zu sitzen und zu kochen und zu putzen.
Problem dabei: Irgendwer muss das Kochen und das Putzen erledigen. Und Kinder müssen auch beaufsichtigt werden. Notwendige Arbeiten herunterzumachen ist ziemlich beschissenes Verhalten, und das erstreckt sich nicht nur auf "Frauenarbeit". Sagen wir mal so: Wer gerne Burger isst, der soll nicht auf den Typen herabsehen der es karrieremäßig nicht weiter gebracht hat als bis zum Burgerbrater in einem Fastfoodrestaurant.

Hauptsächlich ein Problem in Fantasy, tritt aber auch in Büchern auf die in der heutigen Zeit spielen - wo die Protas so stinkreich und supertoll sind, dass sie irgendwo als Businesspeople arbeiten, und gar nicht so recht klar ist, was ihre Arbeit eigentlich für einen Nutzen hat.
(Die Berufe besonders zu ehren, die am wenigsten Nutzen für die Allgemeinheit haben ist eigentlich pervers)

Ich habe es noch nicht geschafft, eine Geschichte zu schreiben, in der die Protagonistin Bäckerin ist, und den Plot mittels Backen gelöst kriegt, aber ich gebe mir Mühe, stereotyp "weibliche" Tätigkeiten nicht herunterzumachen.

Das Hobbit-Fandom ist dabei sehr hilfreich, ist es doch Fanon, dass Dori stricken kann und Bombur ein Meisterkoch ist. (Vielleicht ist das auch Canon, so genau erinnere ich mich an den Film nicht mehr).


To be continued. Sobald mir mehr einfällt.

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